Gekürt aus: http://www.abahlali.org/node/7130, 4.7.2010, Presseaussendung
Drei Tote bei Brand in Kennedy Road – 3.000 obdachlos
Am 3. Juli 2010 um 2 Uhr früh starben vermutlich drei Menschen, als achthundert Hütten durch ein Feuer zerstört wurden. Vermutlich war eines der Opfer dieses Brandes ein Kleinkind.
Ca. 3.000 Menschen wurden obdachlos, ihr Hab und Gut ist verbrannt. Jetzt wissen sie nicht, wohin sie gehen sollen. Einsatzfahrzeuge tauchten zwar auf, konnten aber die Flammen nicht unter Kontrolle bringen.
Wenn den Menschen Land, Wohnraum und Elektrizität zur Verfügung gestellt würde, gäbe es solche Feuer nicht. Der einzige Grund, warum in den Hütten Feuer ausbricht, ist, weil sie keinen Strom haben. Der einzige Grund, warum in den Hütten Feuer ausbricht, ist das Versagen der Stadt, Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen.
Das sagen wir seit 2005. Inzwischen hat die Stadt die Elektrifizierung informeller Siedlungen für illegal erklärt. Seit Jänner 2010 kappt die Stadt täglich den Stromzugang von Hütten in Kennedy Road. Abahlali hat klargemacht, dass diese Politik im Widerspruch zur Verfassung der Republik steht.
Nachdem Abahlali im September 2009 angegriffen wurde, kamen Nigel Gumede von der Wohnungsabteilung von eThekwini nach Kennedy Road. Er versprach, dass die Häuser von Kennedy Road im Februar 2010 elektrifiziert würden.
Der Provinzminister für Transport, Sicherheit und Sicherheit, Willies Mchunu, kam ebenfalls nach Kennedy Road. Er sagte nach den Angriffen, dass die Siedlung „befreit“ worden sei. Auch er versprach, dass bald die Entwicklung starten würde.
Statt die Häuser an den Strom anzuschließen, brachten Gumede und Mchunu die Amatins, unter den Menschen auch bekannt als Regierungsbaracken oder Transitlager. Anstatt Entwicklung zu bringen, gab die Regierung für die kurze Zeit der Weltmeisterschaft Milliarden an Rand für Stadien, Fan-Parks, Flughäfen und Mautstellen aus.
Die Regierung kann die Weltmeisterschaft bringen, aber sie kann keinen Wohnraum, Strom, Müllabfuhr, Wasser, Toiletten oder Land für die Armen bringen.
Als in der Vergangenheit in Gegenden, in denen Abahlali präsent war, Feuer ausbrachen, erhielten nur die FreundInnen der Stadträte Unterstützung. Nachdem im Jahr 2000 ein Feuer Foreman Road zerstört hatte, verlangte das ANC-Komitee, dass die community ihre ANC-Mitgliedskarten zeigt, ehe die Menschen Decken, Lebensmittel oder sonstige Hilfsgüter erhielten.
Heute, am 4. Juli 2010 wurde Abahlali aufgefordert, nach dem Feuer nach Kennedy Road zu kommen. Eine Delegation, darunter AbM-Präsident S’bu Zikode, ging hin. Über 700 Menschen nahmen an einem Treffen mit Abahlali in der Siedlung teil, zu dem S’bu Zikode aufgerufen hatte. Die Stadt sandte niemand, denn sie war mit der Weltmeisterschaft beschäftigt.
Abahlali möchte die Medien darauf aufmerksam machen, dass das Verfassungsgericht, indem es die Slumgesetze kippte, sich gegen Amatins aussprach. Diese Amatins sind verfassungswidrig und unterminieren die Menschenwürde. Abahlali wird keine Ruhe geben, ehe jedeR HüttenbewohnerIn adäquaten Wohnraum erhalten hat.
Wir laden die Fussballfans und Journalisten, die während der Weltmeisterschaft in Durban sind, ein, nach Kennedy Road zu kommen und selbst zu sehen, welche menschlichen Kosten die Umleitung von Ressourcen in den Stadienbau und so weiter in einem Land, in dem die Armen immer noch leiden, verursacht. Wir sterben, während ihr feiert, und wir sterben wegen der Art und Weise, in der ihr feiert. Diese WM hätte in einer Art organisiert werden sollen, in der wir alle zusammen hätten feiern können.
Kontakt: Busisiwe 078 191 3021, Nozuko 082 259 5492, Bandile (Generalsekretär von AbM) 031 304 6420